Reisebericht Siena
Während unserer Reise durch die Toskana machten wir für einen Tage halt in einer der schönsten Städte der Region und Italiens, in Siena. Die Stadt ist aufgrund der Autobahnen, die um die Stadt herum führen gut mit dem Auto zu erreichen, mehrere Umgehungsstraßen führen in die Stadt herein. Für Besucher, die lieber mit dem Zug anreisen, verfügt Siena auch über einen Bahnhof, den wir allerdings nicht benutzt oder besichtigt haben.
Besonders beeindruckt waren wir von dem autofreien Zentrum der Stadt. Wer etwa Zeit hat, der sollte sich in eines der Cafés, in ein Restaurant oder in eine Kneipe setzten und die malerische Umgebung genießen. Die Preise variieren von recht günstig bis sehr teuer, je nachdem wie nah man sich der Piazza del Campo befindet.
Nach der langen Fahrt wollten wir uns erstmal ein bisschen entspannen und begaben uns zur Piazza del Campo, dem Zentrum der Stadt. Auf dem Platz in Muschelform, einem der schönsten Plätze der Welt, haben wir die Atmosphäre der Stadt auf uns einwirken lassen. Der Platz, der leicht schräg nach oben führt, ist von alten Bauwerken umgeben, sodass man sich in alte Zeiten zurückversetzt fühlt. Zu unserer Freude saßen wir genau richtig um den Palazzo Pubblico, das Rathaus Sienas, zu sehen, der mit seinem über 100 Meter hohem Torre del Mangia, nicht zu übersehen ist. Auch die Fassade des Hauses, die aus drei aufeinander folgende Bogenreihen besteht, ist eine kleine Sehenswürdigkeit. Im Innenhof des alten Rathauses selbst befindet sich der Eingang zum Museo Civico, welches etliche Kunstschätze aus der langen Geschichte der Stadt beherbergt. Auch der Eingang zum Torre del Mangia befindet sich im Innenhof des Palazzo Pubblico. Wer es schafft die 503 Stufen des 102 Meter hohen Turms zu besteigen, wird mit einer wunderschönen Aussicht über die Stadt belohnt. Danach machten wir erst einmal Halt in einem schönen Café an der Piazza de Campo um uns für die weiteren Sehenswürdigkeiten zu stärken. Dann machten wir uns über die Piazza San Giovanni auf den Weg in Richtung Dom, an der Piazza del Duomo.
Der Dom selbst gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke der gotischen Architektur in Italien. Selbst die Außenfassade, aus schwarz- und weißfarbenen Marmor, des im 14. Jahrhunderts fertig gestellten Doms, mit seinen Säulen, die den Bau stützen, ist eine kleine Sehenswürdigkeit. Doch ist die Innenausstattung des Doms noch viel beeindruckender. Selbst der Fußboden aus bunten Mamorplatten ist ein kleines Meisterwerk, welches leider nicht mehr vollständig sichtbar ist. Einzigartig ist die Bronzestatue von „Johannes des Täufers“, die sich in der Johanneskapelle befindet. Die Chigi Kapelle, auch Madonna del Voto genannt, befindet sich am Ende des rechten Seitenschiffs des Doms und wurde auf Wunsch Papst Alexanders VII errichtet. Auch die Engelsfiguren an den Seiten des Hochaltars sind einen Blick wert. Eigentlich ist der gesamte Dom ein Meisterwerk, den man selbst gesehen haben muss. Seitlich des Doms befindet sich das Museo dell’Opera Metropolitana, in dem sich Kunstwerke des Doms und des Baptisteriums befindet, am schönsten fanden wir hier die Madonna mit dem Kinde und Buoninsegnas Maestà. Von der zweiten Etage gelangt man über etwa 60 Stufen zu einem Aussichtspunkt, von dem man einen herrlichen Ausblick auf den Domplatz hat. Wer sich traut kann über eine kleine, sehr enge Wendeltreppe noch weiter hinauf steigen. Der Ausblick ist bestimmt schön, doch hat uns der erste Ausblick gereicht.
Weiter ging es zur Kirche San Domenica, gelegen in der gleichnamigen Piazza. Von dem Platz vor der Kirche hat man nochmals einen tollen Blick auf den Dom und die Torre del Mangia. Die Kirche, die im 15. Jahrhundert fertig gestellt wurde, ist der Stadtheiligen Sienas, der hl. Katharina, gewidmet. Ein Bild der heiligen Katharina befindet sich direkt gegenüber dem Eingang. Am schönsten ist die Kirche bei Sonnenlicht, wenn die ganzen Fenster im Licht glitzern. In einer Seitenkapelle wird das Haupt der hl. Katharina aufbewahrt, den Hauptaltar schmücken zwei Engel. Ebenfalls in der Kirche befindet sich die so genannte Kapelle „Der Deutsche“, in der sich Gräber und Inschriften deutscher Studenten aus dem 16. und 17. Jahrhundert befinden.
Den Abend genießt man am besten in den schönen alten Gassen der Stadt, die einen durch die herrliche Umgebung in andere Zeiten versetzten lässt. In der Nähe des Doms gibt es ein herrliches Restaurant, welches sich an der alten Zeit Sienas orientiert, es erinnert einen sehr an das Mittelalter; die Preise sind nicht allzu hoch.
Leider hatten wir nicht die Gelegenheit Siena in der Zeit des Palio zu besuchen. Das Palio findet jedes Jahr am 2. Juli und am 16. August Stadt. Hierbei handelt es sich um ein Pferderennen, welches zwischen den verschiedenen Vierteln Sienas ausgetragen wird. Allerdings dürfen nur 10 der 17 Viertel teilnehmen, da jedes Viertel natürlich gewinnen will, ist die Vorbereitungszeit sehr lang. Das eigentliche Rennen besteht dann lediglich aus drei Runden um den Campo. Während des Rennens, welches um 20.00 Uhr stattfindet, sind die Gebäude rund um den Campo mit Fahnen geschmückt.