Amadeo Modigliani
Amedeo Modigliani ist ein Sohn der Stadt Livorno. Er wurde dort am 12. Juli 1884 geboren. Modigliani starb am 24. Januar 1920 in Paris. Modigliani entstammte einer reichen jüdischen Familie. Besonders seine Mutter unterstützte sein künstlerisches Talent, das er bereits seit dem Alter von 17 Jahren durch durch Studienaufenthalte in Florenz und später Venedig ausbildete.
Ab 1906 hielt sich Modigliani in Paris auf, wo er Cocteau, Picasso und auch Utrillo traf. In dieser Zeit entstehen erste Arbeiten, die sich entfernt mit denen von Lautrec vergleichen lassen. Das Leben der Boheme nimmt ihn zunehmend gefangen. Auch um seine gesundheitlichen Probleme (Modigliani kämpft sein Leben lang mit Lungenentzündungen und Tuberkulose) zu vergessen, trinkt Modigliani und experimentiert mit Drogen.
Sein Interesse an und sein Erfolg bei Frauen spiegelt sich in den Werken dieser Zeit: Portraits und Aktstudien sind die zentralen Themen dieser ersten Pariser Phase. Aufgrund seiner geschwächten Gesundheit und wegen anwachsender finanzieller Probleme sucht Modigliani ab 1909 immer wieder Zuflucht bei seiner Mutter in Italien. Zugleich entwickelt sich die für ihn so typische – von der Zeichnung beeinflusste – Malweise mit sichtbarer Kontur, hinter der Farben und Farbauftrag zurücktreten.
In diesen Jahren wird Modigliani vom Bildhauer Brancusi mit afrikanischer Kunst, besonders Plastiken und Masken, in Berührung gebracht. Diese Begegnung resultiert vorerst in Studien der Form, auch malt Modigliani weniger als zuvor (überliefert ist die Fertigung von etwa 30 Gemälden in vier Jahren). Die Plastiken sowie die Gemälde zeigen von nun an Gesichter in der Form schlichter, gestreckte Ovale ohne betonte Tiefe, auch die Proportionen scheinen gedehnt und verschmälert. – Modigliani muss nach dieser Zeit des Experimentierens sein bildhauerisches Werk hintanstellen, um sich der einträglicheren und seiner Gesundheit zuträglicheren Malerei widmen zu können.
Auch im Folgenden ändert sich Modiglianis Lebensstil nicht wesentlich, doch durch die Freundschaft mit dem Dichter Zborowski wird Modigliani bekannter. Seine Formensprache ist jetzt voll entwickelt, die Farben sind verhalten und meist den erdigen Tönen zuzurechnen: Braun, Ocker, Schwarz, Dunkelblau, Grau, Dunkelgrün. Trotz der strengen Form, in der man musikalische Elemente wiederfinden mag, sind die Motive von großer, kraftvoller Individualität im Ausdruck – wobei nunmehr Akte das Schaffen Modiglianis dominieren.
Durch die Heirat der Künstlerin Jeanne Hebuterne erfährt Modigliani etwas Stetigkeit. Der Künstler widmet sich Portraits, die wieder die bereits entwickelten Charakteristika der verlängerten, schlichten Gesichter und die weitgehend reduzierten Formen aufweisen. 1917 hat Modigliani seine erste Ausstellung mit 32 Gemälden und Graphiken in Paris, doch bereits am darauf folgenden Tag wird die Präsentation wegen Anstößigkeit wieder geschlossen.
Aufgrund seiner angegriffenen Gesundheit verbringen Modigliani, seine Frau und seine Tochter den Winter 1918/1919 in Nizza. Am 24. Januar 1920 stirbt Modigliani, seine erneut schwangere Frau begeht am Tag darauf Selbstmord.
Werke von Modigliani sind heute in vielen namhaften Galerien der ganzen Welt zu sehen. Beispiele sind das New Yorker Guggenheim Museum, das Museum of Fine Arts, Boston, das Museum of Modern Art, New York, das Studio Esseci, Padua, die Finnische Nationalgalerie, Helsini, das Kunstmuseum Basel, oder die Londoner Tate Gallery.
Modiglianis bewegtes Leben inspirierte Mick Davis 2004 zu seinem gleichnamigen Film mit Andy Garcia in der Titelrolle.