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Pistoia

Ähnlich wie bei Arezzo muss man auch bei Pistoia zwischen der Provinz Pistoia, die italienisch Provincia di Pistoia genannt wird, und der gleichnamigen Hauptstadt dieser Provinz unterscheiden.

Die Provinz Pistoia ist im Gegensatz zu anderen toskanischen Provinzen nicht sehr groß und besitzt lediglich 22 Gemeinden, die von etwa 270000 Einwohnern bewohnt werden. Geographisch grenzt diese toskanische Provinz an Emilia-Raomagna und damit an die Provinzen Modena und Bologna. Im Osten von der Provinz Pistoia findet man die Provinz Prato und im Süden die Provinz Florenz. Auf der westlichen Seite befindet sich die Provinz Lucca. Die Stadt Pistoia wiederum liegt etwa 30 Kilometer von Florenz entfernt und ist mit heute etwa 84000 Einwohnern ein Touristenmagnet, den jeder Toskana-Urlauber betrachten sollte.

Pistoia blickt wie viele Städte der Toskana auf eine lange und bewegende Geschichte zurück, allerdings hat Pistoia keine etruskischen Wurzeln, sondern ist durch und durch eine römische Stadtgründung beziehungsweise wurde Pistoia als Kolonie gegründet. Etwa im 2. Jahrhundert wurde „Pistorium“ wie es die Römer nannten gegründet und schnell besiedelt. Zunächst verlief die Geschichte der Stadt eher ruhig, doch die Stadt konnte sich wahrscheinlich gerade durch diese Ruhe etablieren und einen nicht unbeträchtlichen Reichtum anhäufen. Dies versetzte die Stadt ab etwa dem 12. Jahrhundert in die Lage, Geld an Adlige zu verleihen und damit gute Geschäfte zu machen. Pistoia stieg dadurch weiter zu einem Wirtschafts- und Handelszentrum auf, was im 14. Jahrhundert ins Stocken kam und letztlich dazu führte, dass Pistoia von Florenz unterworfen wurde.

Heute ist Pistoia hauptsächlich als Industriestadt bekannt, allerdings zeugen die Innenstadt und diverse Sehenswürdigkeiten von der bewegten Vergangenheit der Stadt. Zum Beispiel kann man im Zentrum wunderschöne Piazzas finden oder den romanischen Dom Sankt Zeno aus dem 12. Jahrhundert. Fast daneben befindet sich ein Bischofspalast, der Palazzo die Vescovi, in dem sich heute ein Museum befindet, so dass man die Architektur dieses Baus auch von innen bewundern kann.

Daneben kann man in Pistoia außerdem einen Palazzo del Podesta finden, was dem Haus des Bürgermeisters entspricht und wo sich das heutige Gericht von Pistoia befindet, einen Palazzo Comunale, also einem Gemeindepalast und einen Palazzo Rospigliosi. All diese Gebäude sind architektonische sehr wertvoll und auch normale Touristen kommen bei einer Städtetour auf ihre Kosten. Im Palazzo Rospigliosi befindet sich übrigens ein Museum, das man nicht verpassen sollte.

Bei einem Bummel durch das Zentrum sollte man auch immer die Fassade der Häuser im Auge behalten, denn teilweise besteht diese Fassade aus Marmor. So zum Beispiel beim gotischen Baptisterium, das aus dem 14. Jahrhundert stammt. Für Kunstinteressierte ist des Weiteren das Neue Diözesanmuseum „Nuovo Museo Diocesano“ zu empfehlen, da hier neben dem Domschatz und Erinnerungen an Papst Clemens eine Gemäldesammlung auf die Besucher wartet. Ähnliche Kunstschätze beherbergen die diversen Kirchen in Pistoia, die man nach Möglichkeit auf jeden Fall besuchen sollte. So zum Beispiel die Kirche Sankt Andrea oder die „Basilika della Madonna dell`Umilta“ also die Basilika der demütigen Madonna. Etwas kleiner aber deswegen nicht weniger interessant ist die Kapelle Sankt Antonio del Tau.

Pistoia

Pistoia ©iStockphoto/Claudio Giovanni Colombo

Der aufgeschlossene Besucher der Stadt Pistoia wird daneben noch viele andere Sehenswürdigkeiten finden, sowie diverse Parks und Plätze und Besonderheiten um Pistoia herum. Man sollte also in jedem Fall genügend Zeit einplanen. Es lohnt sich immer auch ein Besuch auf der offiziellen Homepage der Stadt Pistoia, denn auf den diversen Plätzen finden jährlich viele verschiedene Feste und Attraktionen statt. Auf der Piazza Duomo zum Beispiel kann man jährlich Ende Juli ein mittelalterliches Fest erleben und Anfang Juli findet in der Stadt meist ein Jazzfestival statt. Es lohnt sich also den Urlaub in der Toskana und in Pistoia auch von solchen Veranstaltungen abhängig zu machen.

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